Bayreuth, 12.7.20 Johannes 3, 16

Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, liebe Eltern, Paten und Verwandte!

Wir haben ja, liebe Konfirmandinnen und liebe Konfirmanden, im Unterricht darüber gesprochen, worum es bei der Konfirmation geht. Es geht um Jesus. Ihr versprecht, mit ihm zu leben, ihm zu vertrauen, an ihn zu glauben und auch dort zu glauben, wo ihr immer wieder etwas von ihm hört. Wir ziehen heute keine fromme Show ab. Denn diesen Jesus gibt es ja wirklich. Er ist der lebendige, der auferstandene Sohn Gottes. Mit ihm könnt ihr reden, im Gebet, mit ihm könnt ihr Abenteuer erleben, echte Wunder. Er hat auch euch lieb, ausnahmslos. Er kann euch eure Schuld vergeben, euch in Gefahren schützen, vor falschen Wegen bewahren und euch einmal das ewige Leben geben.

Bei ihm seid ihr etwas wert. Ihr seid in seinen Augen ungeheuer wertvoll. Das brauchen wir ja alle: Die Gewissheit, dass wir nicht überflüssig sind, dass wir für jemanden wichtig sind, dass wir einen Wert haben.

Das brauchen wir Menschen. Und das brauchten auch die Wemmicks. Ihr kennt die Wemmicks nicht? Ich möchte euch von ihnen erzählen:

Die Wemmicks waren ein Völkchen von Holzfiguren. Geschnitzt hatte sie der Holzschnitzer Eli. Die Wemmicks hatten eine große Leidenschaft. Sie klebten sich gegenseitig Aufkleber an. Den ganzen Tag. Wer hübsch war, bekam einen Goldstern.

Bild: Wemmicks mit Goldsternen

Wer schön singen konnte, bekam auch einen Goldstern. Wer gut reden konnte, auch. Wer hoch springen konnte, auch. Einige Wemmicks waren geradezu übersät mit Sternen. Sie fühlten sich dadurch großartig, machten dann noch etwas Großartigeres und bekamen dafür noch einen Goldstern.

Bild: Punchinello mit Punkten

Andere konnten nichts Besonderes. Sie bekamen Punkte, graue Punkte. Punchinello gehörte zu ihnen. Er konnte nicht so hoch springen und bekam dafür einen Punkt. Wenn er dabei hinfiel, bekam er noch einen Punkt. Wenn er zu erklären versuchte, warum er hinfiel, noch einen Punkt. Er zog die grauen Punkte geradezu an.

Bild: Daumen hoch - Daumen runter Button

Wir sind keine Wemmicks. Wir bekommen auch keine Sterne und Punkte. Aber dafür kennen wir Buttons, den "Mag ich" Button und den "Mag ich nicht" Button. Die können wir zum Beispiel auf Facebook sammeln oder anklicken. Auf YouTube kann man sich einen eigenen Kanal erstellen und Abonnenten sammeln. Auf Twitter das ähnliche Prinzip. Nur gibt es da keine Abonnenten, sondern "Follower". Ist das nicht ganz ähnlich wie bei den Wemmicks?

Wir wollen beliebt sein. Das steckt in jedem Menschen drin. Wer will schon ein gern ein Außenseiter sein? Niemand, ich auch nicht. Wir wollen anerkannt sein. Und das geht am besten durch etwas, was wir besonders gut können, oder denken, dass wir es besonders gut können. Wir müssen also irgendwie besonders sein, uns am besten von der Masse abheben, einzigartig sein.

Stars

Deshalb bewundern wir ja auch die Stars, die Fußballstars, die Filmstars, die Popstars oder die Topmodels. So wie sie möchten wir gerne sein, so gut Fußball spielen können, so berühmt sein, so gut singen können, so schön sein. Deshalb beschäftigen wir uns mit ihrem Schicksal, freuen uns und leiden mit ihnen mit bei ihren Erfolgen bzw. Misserfolgen. Wir sind Fans. Und Fans jubeln oder pfeifen gnadenlos aus, wenn "unsere" Stars uns enttäuscht haben.

Wir wollen also anerkannt sein. Wir wollen lieber mit Goldsternen als grauen Punkten beklebt werden. Aber das ist anstrengend. Es strengt an, sich immer wieder zu präsentieren, immer wieder den anderen zu zeigen, wie toll man doch ist. Und es kostet Zeit. Oftmals sind solche Anstrengungen auch nicht ehrlich. Seine Schokoladenseiten zeigt man ja gerne. Aber die Schattenseiten verbirgt man wohlweislich. Wer ist denn immer cool? Wer ist denn immer gut drauf? Wer hat denn immer Erfolge zu vermelden?

Außerdem muss die Frage erlaubt sein: Was habe ich denn davon, wenn ich als etwas Besonderes gelte? Macht es mich glücklich? Sind die erfolgreichen Profisportler oder Popsänger glücklich? Ich habe eher den Eindruck: Erfolg ist eine Droge. Er macht süchtig: nach noch mehr Erfolg. Ist das Glück?

Noch eine Merkwürdigkeit: Wir legen oftmals Wert auf eine gute Meinung von Leuten, die wir eigentlich gar nicht leiden können. Warum machen wir das nur? Ich kann es mir nur so erklären: Das hängt mit unserem mangelnden Selbstwertgefühl zusammen. Sonst wäre es uns ja egal, was andere von uns denken.

Bild: Punchinello und Lucia

In der Geschichte von den Wemmicks trifft Punchinello das Mädchen Lucia. Der ist egal, was die anderen von ihr denken. Sie trug weder Sterne noch Punkte. Bei ihr hafteten sie einfach nicht. "So möchte ich auch sein", denkt Punchinello. Und er fragt sie: Wie machst du denn das? "Es ist ganz einfach", gab sie zur Antwort. "ich besuche Eli jeden Tag." Und sie gibt dem Punchinello einen entscheidenden Tipp: "Mach's doch auch so. Geh zu Eli, dem alten Holzpuppenschnitzer."

Bild: Punchinello und Eli

Punchinello tut, was Lucia ihm rät. Er geht zu Eli. Der kennt den Punchinello schon. Denn er hat ihn ja gemacht. Ganz Überraschendes erfährt Punchinello von seinem Schöpfer. "Du bist einmalig!" sagt Eli zu ihm. Er - etwas Besonderes? Das hat Punchinello noch niemand gesagt. Ganz freundlich redet Eli mit ihm, trotz seiner vielen grauen Punkte. "Jeden Tag hab‘ ich auf dich gewartet, weil du mir wichtig bist." sagt Eli zu Punchinello.

Eli ist eigentlich ein hebräisches Wort und heißt: Mein Gott. So wie der Holzschnitzer auf die von ihm geschnitzten Puppen so wartet Gott auf uns. Es ist ja der Gott, der uns gemacht hat und dem wir wichtig sind. Er wartet auf uns, dass wir zu ihm kommen, ob mit oder ohne Sterne, ob mit oder ohne graue Punkte. Er wartet auf uns. Denn wir sind ihm wichtig. Er hat uns ja geschaffen.

Dieser Jesus nimmt dich so an, wie du bist. Du musst keine Rolle spielen, du musst ihm nichts vormachen, musst keine Leistung bringen. Sondern du darfst dich bei ihm so geben, wie du bist, auch mit deinen Fehlern, mit deinen Ecken und Kanten.

Bild: Du bist geliebt!

Sich so zu geben, wie man ist, ist für Gott sehr wichtig. Es ist leider sehr selten. Wir haben die Neigung, uns für supertoll zu halten. Aber das ist nicht ehrlich. Wir haben Angst, unsere Fehler zuzugeben. Aber das ist ein falscher Stolz. Und ein unnötiger Stolz. Bei Jesus darfst du dein Versagen zugeben. Es ist sogar so: Er kann nur dann etwas mit dir anfangen, wenn du das tust. Menschen kannst du etwas vormachen, Gott nicht. Er sieht hinter die Masken, die wir uns oft aufsetzen, um uns dahinter zu verstecken, damit die anderen nicht sehen, wie es uns eigentlich geht und was in uns drinsteckt.

Gib deine Fehler zu! Das können Worte sein. Du hast mit ihnen andere beleidigt. Sie gewissermaßen mit Dreck beworfen. Du hast sie verachtet. Hältst dich für besser wie sie. Da ist vielleicht auch der eine oder andere Diebstahl dabei. Da sind deine Sorgen dabei, deine Zweifel, wo du Gott nicht vertraut hast, ihn gewissermaßen beleidigt hast. Alle neidischen Gedanken, alle gierigen und gemeinen. Sieht doch keiner, denkst du. Aber Gott sieht es. Er sieht hinter einem netten Mädchengesicht jemand, die unglücklich ist, die sich nach wahrer Liebe sehnt. Wie cool und abgeklärt kannst du dich als Junge geben. Aber Gott sieht dahinter jemand, der unsicher ist, der nach Halt und Geborgenheit sucht.

Vor Gott braucht ihr kein Theater zu machen. Ihr könnt mit offenen Karten spielen. Ihr könnt zu ihm kommen, wie ihr seid. Mit allem Pfusch, mit allem Mist, den ihr gebaut habt. Mit aller Schuld. Mit aller Schuld, die dich von Gott trennt.

Er will einen ehrlichen Menschen. Und er schmeißt dich nicht raus, wenn du zu ihm kommst, wie du bist. Ganz im Gegenteil, er freut sich auf dich. Hast du schon einmal Liebeskummer gehabt, dieses nagende Gefühl an deiner Seele, die Sehnsucht nach einem, der nichts von dir wissen will? So geht es Gott mit dir! Er sehnt sich nach dir.

Gott sehnt sich nach dir!

Und er ist froh, wenn du endlich zu ihm kommst. Ist Gott so auf uns angewiesen? Nein, er braucht uns nicht. Aber er weiß: wir brauchen ihn, um glücklich zu werden!

Es gibt jemand, der hat dich lieb, wer du auch bist, in welcher Lage du auch bist, was du auch getan hast. Er steht unbeirrbar auf deiner Seite.

Das Lied, das wir jetzt hören, hat eine Geschichte: Sara Lorenz schrieb es für ein Mädchen mit schwieriger Vergangenheit. Dieses Mädchen dachte oft daran, sich das Leben zu nehmen, weil es ihr so sinnlos erschien. Vor den Ohren von Sara betete sie plötzlich laut auf ihre schlichte Art und sagte: „Jesus, es tut mir leid, dass ich oft so Selbstmordgedanken habe!“ Irgendwann später fragte sie: „Sara, schreibst du ein Lied für mich?“ Sie hatte sofort diese Zeile im Kopf „Du lebst, weil jemand dich wollte!“ Sara wollte dem Mädchen ein Lied schreiben, das ihr klar und deutlich zuspricht, dass sie nicht zufällig auf der Welt ist und dass Gott einen guten Plan mit ihrem Leben hat!

Lied: „Du lebst

2. Teil

Du bist von Gott geliebt. Ganz gewiss. Warum ich mir da so sicher bin? Weil er sogar seinen Sohn für dich sterben ließ. Aus Liebe zu dir. Er hat uns, was sage ich: Er hat dich geliebt an einem Freitagnachnachmittag vor den Toren Jerusalems, als sein Sohn an dem grausamsten Hinrichtungsinstrument der Römer hing. An einem Kreuz. Sehnst du dich nach grenzenloser, selbstloser Liebe? Dann höre die Antwort. Und Gott hat diese Sehnsucht nach Liebe so beantwortet: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“

„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“

Diese Liebe Diese Liebe Gottes gilt nicht nur allgemein der ganzen Menschheit, sondern ganz persönlich jedem einzelnen Menschen.

Ich habe euch im Unterricht ja mal einen Gutschein gegeben. Da stand dieses Bibelwort drauf, Johannes 3 Vers 16. Ich hab es so formuliert, dass ihr euren eigenen Namen einsetzen könnt.

Bild: Gutschein

Der Schriftsteller Julian Green drückte es so aus: „Du kannst dir gar nicht vorstellen, in welchem Maß du Gott interessierst; du interessierst ihn, als wärest du allein auf der Welt.“ Wenn es nur einen einzigen Menschen gäbe, und der wärest du: Jesus wäre auch für dich allein gestorben. So sehr liebt er dich.

Gott hat an uns als einzelnen größtes Interesse. Jeder von uns ist ein Original Gottes, keine Kopie. Und seine Liebe gilt uns ganz persönlich. Auch von der Liebe Jesu am Kreuz ist niemand ausgeschlossen, wer er auch sei. Sie gilt ihm ganz persönlich. Deshalb möchte ich es jetzt ganz persönlich so ausdrücken: Jesus ist für meine und deine Schuld am Kreuz gestorben. Sie ist dir vergeben. Du brauchst es nur zu glauben, persönlich für dich zu nehmen. Und dann wirst du auch etwas von seiner Liebe in deinem Leben erfahren: von seiner Vergebung, seinem Trost, von manchen innerlichen Befreiungen, von Hilfen und Bewahrungen.

Jeder Mensch braucht diese Liebe. Wir alle sind auf sie angewiesen.

Deshalb können wir nichts Besseres tun, als diese Liebe anzunehmen. Denn nirgendwo anders bekommen wir das, was uns Jesus geben kann: Vergebung auch für die größte Schuld, einen Neuanfang auch nach den größten Fehltritten, Trost auch im tiefsten Kummer, Leben auch nach dem Tod.

Dein Leben wird hell und rein. Durch die Vergebung. Durch die Liebe Jesu. Nimm doch diese Liebe an. Für dich, für dich ganz persönlich.

Einzigartig bist du in den Augen Gottes. Und er lässt es sich bei jedem etwas Besonderes einfallen, wie du ihm begegnest.

Bild: Rocky alias Gerhard Bauer

Bei einem Mann wie Gerhard Bauer war es so: Wir haben ja im Unterricht über sein Leben gesprochen. Er versteckte sein wahres Ich hinter einer Maske von Gewalt und hinter der Maske von Tätowierungen, die seinen ganzen Körper bedeckten und ließ sich "Rocky" nennen. Um Gott kümmerte er sich nicht. Er lebte so, wie er es selbst für richtig hielt. Dann begegnete ihm Gott durch eine christliche Pantomimengruppe. Die lud ihn zu einem Gottesdienst ein. Er kam tatsächlich. Und er merkte erstaunt und erschüttert: Diese Gottesdienstbesucher, die lehnten ihn nicht ab. Die freuten sich, dass er kam. Er spürte nur Liebe. Danach schrieb er die Schuld seines Lebens nieder. Er schrieb tagelang. Bogen um Bogen füllte sich. Die Last seiner Schuld erdrückte ihn fast. Doch er ging mit ihr zu einem verantwortlichen Leiter dieser Christen und bekannte seine Schuld. Und dieser sprach ihm im Namen Gottes die Vergebung zu. Alle Lasten fielen von ihm ab. Er war wie neugeboren.

Es wurde ihm klar: Er hat jetzt von Gott eine besondere, eine einzigartige Aufgabe. Er soll Randsiedlern unserer Gesellschaft, Leuten auf St. Pauli, die dort in dem Milieu arbeiteten und lebten, seine Geschichte mit Gott erzählen. Ein anderer hätte es nicht gekonnt. Er schon. Ihm nahmen die Leute von St. Pauli seine Geschichte ab.

Auf dem Sterbebett gab er ein Interview, das auf Kassette aufgenommen wurde. Man spürt seinen Worten ab, wie bitter er sein Leben ohne Jesus bereute und rät den jungen Leuten, die dieses Interview später hören sollten: „Du brauchst dein Leben nicht so verleben wie ich. Lebe jetzt das Leben mit Jesus! Ergreif seine Hand, die er dir ausgestreckt hat.“

So fand Gerhard Bauer am Ende seines Lebens doch noch zu seiner Bestimmung, zu seiner von Gott gewollten Bestimmung. Auch mit deinem Leben hat Gott einen Plan, einen einzigartigen Plan, den nur du erfüllen kannst. Es ist kein Zufall, dass du lebst. Gott hat dich gewollt. Ohne dich würde ihm jemand fehlen. Ohne dich wäre die Welt weniger einzigartig. Es würde etwas fehlen, wenn es dein spezielles Lächeln nicht gäbe oder dein Lachen, oder deine witzige Art, andere zum Lachen zu bringen. Ohne deine Art, ein Instrument zu spielen, auf andere zuzugehen oder ihnen zuzuhören, wäre diese Welt ärmer.

Es mögen hier welche sein, für die sind solche Sätze kein Problem. Sie haben das nötige Selbstbewusstsein und trauen sich was zu. Sei dankbar dafür. Setze deine Gaben für Gott und deine Mitmenschen ein. Und bilde dir vor allen Dingen nichts auf deine Gaben ein. Sie sind ein Geschenk von Gott.

Bild: Schüchtern

Dafür werden auch andere hier sein, die denken: Ich bin doch nichts Besonderes. Die anderen vielleicht schon. Aber ich doch nicht. Vielleicht bist du einfach zu schüchtern. Vielleicht haben dir dein Leben lang andere eingeredet: Du bist nichts. Du taugst nichts. Aber das ist nicht wahr.

Jeder ist überaus beschenkt und begabt. Keiner unter uns hat Grund zu Minderwertigkeitsgefühlen oder Minderwertigkeitskomplexen. Die hat man nur, wenn man den falschen Maßstab hat und sich mit den anderen vergleicht. „Ja, die anderen,“ so denkt man vielleicht, „die haben es besser. Die sehen besser aus, die haben einen Freund oder einen Mann, die sind reicher, die stehen im Mittelpunkt, die haben einen schönen Beruf oder bessere Noten. Die haben es zu etwas gebracht. Aber ich...“

Du kannst die Gaben Gottes gebrauchen, auch wenn du meinst, du hast ein Drecksleben oder einen Drecksjob. So wie jener Müllmann, von dem ich erzählen möchte. Dieser erhielt das Bundesverdienstkreuz. Warum? Er hat Jahrzehnte lang zerbrochene und in den Müll geworfene Spielsachen aussortiert und abends liebevoll instandgesetzt. Die reparierten Sachen hat er dann an bedürftige Kinder verschenkt.

Bild: reparierte Sachen

Statt seinen dreckigen Berufsalltag zu beklagen und an einsamen Abenden bei Bier und Fernsehen zu verblöden, tut er das Schönste, wozu Menschen überhaupt auf der Welt sind: Er macht kaputte Dinge heil und Not leidenden Menschen eine Freude.

Das kannst du doch auch tun: Anderen Menschen eine Freude machen. Mit deinen Gaben und Fähigkeiten. Auch wenn du meinst, die sind nicht groß. Was ist schon groß? Was ist schon klein? Darauf kommt es nicht an. Sondern dass du mit ganzem Herzen das tust, was Gott will. Bitte doch darum: "Zeige mir, was ich tun soll, für dich und für andere." Gott antwortet auf solche Gebete. Manchmal überraschend. Manchmal, dass du denkst: Das soll ich machen? Das schaffe ich doch nicht! Tu es trotzdem!

Sprung vom 5-Meter Brett

Ich bin noch nie in meinem Leben im Schwimmbad vom Fünfmeterbrett gesprungen. Ich habe mich einfach nicht getraut, - bis auf einmal im Leben. Ein Kollege von mir und ich waren mit einer Gruppe von Mädchen unterwegs, auf einer Freizeit in Österreich. Wir gingen ins Schwimmbad. Und da wurde ich aufgefordert, vom Fünfmeter zu springen. Ich hätte mich tödlich blamiert, wenn ich es nicht getan hätte. Ich musste also ran. Auch wenn ich wusste, eigentlich kann nicht viel passieren, so schlug mir doch das Herz bis zum Halse, als ich sprang. Fragt mich nicht, wie ich mich fühlte! Aber hinterher war es natürlich ein tolles Erlebnis, auch einmal im Leben von einem Fünfmeterbrett gesprungen zu sein.

Wenn du Gott gehorchst, mag das manchmal mit Ängsten verbunden sein. Aber wenn Gott es will, dann funktioniert es. Dann steht er dir ja bei. Dann kann er dich von deinen Ängsten befreien. Dann kannst du über dich hinauswachsen. Und vielleicht auch Gaben bei dir entdecken, die bei dir im Verborgenen geschlummert haben.

Bild: Punchinello und Eli

Ach ja, zum Schluss noch etwas: Was ist eigentlich aus jenem Punchinello geworden, von dem ich am Anfang erzählt habe? Der erhielt von Eli, dem alten Holzpuppenschnitzer, noch einen Rat. Den möchte ich euch auch weitergeben. Eli sagte Punchinello: "Besuch mich einfach jeden Tag. Und lass mich dich daran erinnern, wie viel mir an dir liegt." Mach es doch nach deiner Konfirmation auch so: Besuch Gott jeden Tag. Verbringe Zeit mit ihm im Gebet. Verbring auch Zeit mit ihm, indem du in der Bibel liest. Verbring Zeit mit ihm, wenn du eine Jugendgruppe besuchst, wo junge Leute in deinem Alter sich mit der Bibel beschäftigen. Du verbringst übrigens auch Zeit mit ihm, wenn du wie heute einen Gottesdienst besuchst. Verbringe Zeit mit Gott. Das ist ganz wichtig. Damit du nicht vergisst, wie sehr Gott dich liebhat. Dass er dich trotz deiner Schuld und Fehler gebrauchen will.

Das sagte Eli auch Punchinello: "Du bist etwas Besonderes, weil ich dich gemacht habe. Und ich mache keine Fehler." Und Punchinello dachte: "Ich glaube, der meint das wirklich so." Und als er das dachte, fiel ein Punkt auf den Boden.

Bild: Punkt fällt von Punchinello auf den Boden